Mücken und Zecken
Mücken und Zecken

Mücken und Zecken sind in Deutschland das Hauptproblem beim Insektenschutz

Zeckenschutz und Mückenschutz Viele Deutsche denken darüber nach, spätestens im Rentenalter den Winter in mediterranen Gefilden zu verbringen. Im Winter 2013 / 2014 war dies allerdings nicht unbedingt notwendig. Mit zum Teil frühlingshaften Temperaturen erlebte Deutschland einen so freundlichen und milden Winter wie nie zuvor. Im Sommer 2013 war es die sogenannte Jahrhundertflut, die zu ungewöhnlich "guten Bedingungen" für die Vermehrung der Insekten führte. Egal ob Überschwemmungen durch Hochwasser oder milde Winter, die Folge ist immer eine enorme Vermehrung von Insekten.


Mücken

MückeMilde Luft und warmes Wasser sind die besten Voraussetzungen für die Vermehrung von Mücken. Wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind, können sich Mücken doppelt so schnell vermehren wie sonst.

Wer in seiner direkten Umgebung wie z.B. auf dem eigenen Grundstück, die Zahl der Mücken reduzieren will, kann zwar nichts gegen die Außentemperaturen unternehmen, aber bei den Brutstätten kann man mit einfachen Maßnahmen großen Einfluss auf die Vermehrung der Mücken nehmen. Überall im Garten und auf dem Grundstück gibt es Stellen, die nach einem Regen volllaufen oder eine Pfütze bilden. Beispiele dafür sind Schalen, Unterteller, Kerzengläser, Eimer usw. Solche Gelegenheiten nehmen die Mücken sofort wahr. Schütten Sie daher nach dem Regen einfach alle Gefäße wieder aus. Schon haben Sie Ihren Bereich um viele Brutstätten reduziert. Auch Gießkannen sollten Sie nicht befüllt stehen lassen. Wasserbehälter wie Regentonnen können Sie mit Planen abdecken und nach Möglichkeit immer wieder ausleeren.

Die Reduzierung der Brutstätten ist eine Maßnahme, die auf die Population in der direkten Umgebung Einfluss hat. Allerdings verhindert dies weder, dass die Mücken des Nachbargrundstücks ihren Weg finden, noch ist man außerhalb des eigenen Grundstücks geschützt. Daher sind immer noch weitere Maßnahmen für den persönlichen Insektenschutz erforderlich. Dabei unterscheidet man zwischen manueller Insektenabwehr z.B. mit Fenstergittern und Mückennetzen und der Abwehr von Insekten mit Hilfe sogenannter Repellentien – dem Insektenschutzmittel.

Mücken übertragen in Deutschland in der Regel keine gefährlichen Krankheiten. Anders sieht es in südlicheren Landstrichen und in den Tropen aus. Hier hat man es zum Teil mit sehr gefährlichen Insekten zu tun, für deren wirksame Abwehr unbedingt die wichtigsten Regeln zum Mückenschutz beachtet werden müssen.


Zecken

Zecke Durch Zecken werden im Wesentlichen zwei Krankheiten übertragen: FSME und Borreliose. Beide Krankheiten werden durch den Zeckenstich übertragen. Die Borreliose ist dabei die viel häufiger und schwerer zu diagnostizierende Krankheit. In Deutschland sollen es Schätzungen zu folge mehrere zehntausend Menschen sein, die an Borreliose erkrankt sind.

Zeckenstich oder Zeckenbiss?

Zeckenstich ist richtig. Zecken stechen und saugen danach Blut. Allerdings hat sich umgangssprachlich der Begriff Zeckenbiss durchaus etabliert.


FSME – Frühsommer-Meningo-Enzephalitis

FSME-ImpfungFSME wird durch einen Virus ausgelöst, der auf Menschen meist von Zecken übertragen wird und eine Hirnhautentzündung verursacht, die im schlimmsten Fall tödlich sein kann. Aber auch langanhaltende und sogar bleibende Beschwerden gehören zu den schweren Verläufen dieser Virusinfektion.

FSME ist nicht heilbar, daher unbedingt impfen lassen!

Die gute Nachricht ist, dass gegen FSME eine Impfung verfügbar ist, die in Deutschland je nach Wohnort bzw. Reisegebiet sogar von der Krankenkasse gezahlt wird. FSME Die südliche Hälfte Deutschlands gehört fast flächendeckend zu den Risikogebieten. Allerdings bedeutet das nicht, dass von Zecken in nördlichen Regionen keine Gefahr ausgeht. Bis in den Norden Schleswig-Holsteins wurden fast flächendeckend einzelne Fälle von FSME durch Zeckenstiche bekannt. Allerdings wird wegen einzelner Fälle ein Gebiet nicht zum Risikogebiet erklärt. Daher gilt generell eine Impfempfehlung oder zumindest ein sicheres Zeckenschutzmittel und für Aufenthalte oder Wanderungen in hohem Gras und im Unterholz auch eine sichere Zeckenschutzkleidung. Wer sich für eine Impfung gegen FSME entscheidet, sollte unbedingt beachten, dass man dies zu Beginn des Frühjahrs erledigen muss, da die Schutzwirkung erst nach ca. einem Monat eintritt.

Zecken sind in Deutschland übrigens außer während sehr kalter Winter ganzjährig aktiv. Der Name Frühsommer-Meningo-Enzephalitis hat vielfach dafür gesorgt, dass der Irrglaube besteht, dass Zecken nur im Frühling gefährlich sind.


Borreliose

BorrelioseIm Gegensatz zu FSME wird die Borreliose nicht durch einen Virus sondern durch ein Bakterium ausgelöst. Borrelia burgdorferi – so der Name des Erregers – wird nur von Zecken übertragen. Menschen, die infiziert sind, sind für andere Menschen nicht ansteckend.

Leider ist die Borreliose nicht einfach zu diagnostizieren, da sie sehr viele unterschiedliche Symptome verursachen und bei vielen Menschen unterschiedlich verlaufen kann. Am häufigsten ist noch die sogenannte Wanderröte um die Einstichstelle als Hinweis auf eine Infektion zu nennen. Aber selbst diese tritt nicht bei allen infizierten Menschen auf. Bei schweren Verläufen können auch Hirnhautentzündung, starke Schmerzen, Herzprobleme, Gelenkentzündungen oder Gesichtslähmungen auftreten. Anders als bei FSME sind die Zecken in Deutschland nicht nur in bestimmten Gebieten gefährlich. Die Infektionsgefahr mit Borrelia burgdorferi ist überall da vorhanden, wo es Zecken gibt. Leider ist auch keine Impfung möglich. Auch deshalb gilt die Empfehlung, Zeckenschutzkleidung und Zeckenschutzmittel bei jedem Ausflug ins Grün zu verwenden.


Infektion mit Borrelien verhindern durch Zeckenentfernung

Zecke entfernen Sollten Sie unser Zeckenschutzmitteln vergessen haben und von einer Zecke befallen worden sein, müssen Sie in Bezug auf Borreliose nicht in Panik geraten. Er dauert sehr lange, bis die Bakterien von der Zecke in die die Blutbahn geraten. Erst zum Ende des oft Stunden dauernden Saugens kommt es zur Infektion mit dem Borreliose-Erreger. Daher ist es wichtig, die Zecke zu entfernen, sobald Sie diese bemerken. Dazu verwenden Sie bitte unbedingt eine Zeckenzange. Auf keinen Fall sollten Sie die oft empfohlene "Technik" anwenden und die Zecke herausdrehen. Dadurch reißt ein Teil der Zecke ab und die Saugwerkzeuge bleiben stecken. Auch ein Ersticken der Zecke ist vollkommen falsch. Dadurch versetzen Sie die Zecke in "Panik" und es besteht die Gefahr, dass Körperflüssigkeiten der Zecke sofort in die Blutbahn abgegeben werden. Packen Sie mit der Zeckenzange die Saugwerkzeuge direkt über der Haut und ziehen Sie die Zecke vorsichtig ggf. mit sehr kleinen hin-und-her Bewegungen heraus. Wichtig ist, dass die Zecke direkt über der Haut gepackt wird, um den Körper der Zecke so wenig wie möglich zu quetschen. Durch das Quetschen der Zecke besteht die Gefahr, dass man die Körpersäfte der Zecke in die eigene Blutbahn pumpt und damit eine Infektion selbst verursacht. Auch in unserem Haustierpflege-Set ist die Zeckenzange enthalten. Wenn Sie sich bezüglich der Zeckenentfernung unsicher fühlen, gehen Sie in die nächste Apotheke oder zum Arzt. Auch Tierärzte sind meist sehr sicher in der Entfernung von Zecken.

Nymphia ZeckenentfernerAchtung: Kleine Zecken Nymphen nicht mit der Zeckenzange entfernen. Für die kleinen Zecken im Nymphen Stadium, sind die Zeckenzangen ungeeignet. Nymphen können nur mit einem speziellen Zeckenentferner für Nymphen entsprechend den Empfehlungen der RKI sicher entfernt werden.


Behandlung von Borreliose

Da die Borreliose durch eine bakterielle Infektion ausgelöst wird, ist prinzipiell eine Behandlung mit Antibiotika erfolgversprechend. Allerdings hat sich gezeigt, dass dies vor allen dann der Fall ist, wenn die Infektion frühzeitig der Fall ist. Je länger die Krankheit Zeit hatte chronisch zu werden, desto geringer sind die Erfolgsaussichten.


Tabelle FSME Vergleich mit Borreliose

Wenn im Zusammenhang mit Zecken von Risiken gesprochen wird, sind meist zwei Krankheiten gemeint, deren Erreger durch Zecken auf den Menschen übertragen werden. Erstens die Borreliose, die durch Bakterien (Bromelien) ausgelöst wird und zweitens die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die durch Viren übertragen wird. Es ist wichtig, die Unterschiede zu kennen, wenn man sich vor Zeckenstichen richtig schützt und vor allen Dingen die vorbeugenden Maßnahmen trifft.

 BorrelioseFSME
Überträger Zecke (Ixodes ricinus) Zecke (Ixodes ricinus)
Erreger Bakterien (Borrelia burgdorferi) FSME-Virus
Übertragung Die Übertragung der Borrelien erfolgt erst viele Stunden nach dem Zeckenstich. Es kann durchaus acht bis zwölf Stunden dauern, bis die Zecke so viel Blut gesaugt hat, dass die Bakterien, die im Darm der Zecke leben, gegen Ende des Saugvorganges zu den Stichwerkzeugen wandern. Erst dann findet die Infektion statt. Es ist demnach nicht notwendig, in Panik zu geraten, da bei Borreliose genügend Zeit bleibt und bei FSME infizierten Zecken eine schnelle Entfernung nicht hilft. Hier lesen Sie, wie Sie die Zecke richtig entfernen. Die Infektion mit dem FSME-Virus findet unmittelbar mit dem Stich statt.
Infektionsrisiko Ungefähr ein Viertel aller Zecken in Deutschland sind mit Borrelien infiziert. Etwa zwei bis fünf Prozent der Zecken sind mit FSME-Viren infiziert.
Risikogebiete in Deutschland Überall in Deutschland also flächendeckend vertreten. Hier besteht Verwechslungsgefahr mit den FSME-Risikogebieten. Für FSME werden Risikogebiete ausgewiesen, in denen ein erhöhtes Risiko besteht, von infizierten Zecken gestochen zu werden. Vereinzelte Fälle gibt es aber in allen Gegenden Deutschlands. Die FSME-Risikogebiete befinden sich vorwiegend im Süden (siehe Karte).
Erkrankungsfälle jährlich In Deutschland werden jährlich rund 50.000 Fälle von Brrreliose-Infektionen registriert. Durchschnittlich werden etwa 300 Fälle von FSME-Infektionen in Deutschland jährlich registriert und zur Erstellung der Karte der FSME-Risikogebiete ausgewertet.
Symptome Die Krankheit verläuft in Stadien mit jeweils unterschiedlichen Symptomen. Es kann bis zu einen Monat nach der Übertragung dauern, bis erste Symptome auftreten. Charakteristisch ist in den meisten Fällen die Wanderröte. Bei der Wanderröte handelt es sich um einen roten Fleck, der meist von einem oder zwei Ringen umgeben ist. Die Ringe vergrößern sich, wandern also. Die Wanderröte kann, aber muss nicht von Juckreiz und Brennen begleitet werden. Dazu kommen in einigen Fällen die typischen „Erkältungssymptome“ wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber usw. Im nächsten Stadium können starke Schweißausbrüche und Beeinträchtigungen des Nervensystems sowie weiteren schwerwiegende Symptome dazu kommen. Auch bei FSME sind die Symptome zunächst grippeähnlich wie auch bei der Borreliose. Später oder nach einer Unterbrechung der Symptome kommen Erbrechen sowie ggf. eine Meningitis also die Hirnhautentzündung hinzu.
Vorbeugung Zeckenschutz und Zeckenentfernung. Die Zeckenentfernung gilt bei Zecken, die mit Borrelien infiziert sind als präventive Maßnahme, da die Bakterien erst zum Ende des, oft viele Stunden dauernden Saugens in den Blutkreislauf des Wirtes gelangen (siehe Übertragung von Borreliose-Bakterien). Zeckenschutz und Impfung. Die Zeckenentfernung ist bei FSME im keine vorbeugende Maßnahme, da die Infektion unmittelbar mit dem Stich erfolgt (siehe Übertragung von FSME-Viren).
Behandlung Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt wird die Therapie der Borreliose mit Antibiotika durchgeführt. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeiten, die den FSME-Virus unschädlich machen. Die Linderung der Symptome ist daher immer noch der gültige Standard, mit dem Patienten in der FSME-Akutphase medizinisch betreut werden. Wird die Akutphase überstanden, besteht eine dauerhafte Immunität gegen das FSME-Virus.

Hier erfahren Sie, wie Sie sich richtig vor Zecken schützen.


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