Zecken Risikogebiete
Zecken Risikogebiete

Zecken Risikogebiete 2023 – Informationen zu FSME und Borreliose

Die wichtigsten Veränderungen für 2023 auf einen Blick

  • Im Jahr 2022 wurden dem RKI nur 546 Fälle von FSME-Erkrankungen gemeldet. Das entspricht einer Steigerung von rund 30 % gegenüber dem Vorjahr.
  • Drei neue Gebiete sind als Risikogebiet ausgewiesen worden. Alle grenzen an bereits bekannte Risikogebiete.
  • In Sachsen-Anhalt kommt mit dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld ein zweites FSME Risikogebiet hinzu. Die beiden anderen neuen Risikogebiete liegen beide in Bayern: Der Landkreis Fürstenfeldbruck und Stadtkreis München.
  • Die Mehrzahl (98 %) der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft, d. h. die Grundimmunisierung war unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten. Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte wahrscheinlich durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten mit hoher FSME-Inzidenz verhindert werden.
  • Datenquelle: Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 9 / 2023

Wer sich über Zeckenrisiko-Gebiete informieren möchte, läuft Gefahr, die Informationen falsch zu interpretieren. Denn mit dem umgangssprachlichen Begriff Zecken-Risikogebiete sind eigentlich die FSME Risikogebiete gemeint – also die Gebiete, in denen Gefahr besteht, durch einen Zeckenstich mit dem Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis infiziert zu werden. Tatsächlich werden durch Zecken aber auch andere Krankheiten übertragen. Die bekannteste davon ist die Borreliose, die flächendeckend also in allen Teilen Europas und Deutschlands übertragen wird. Das bedeutet, wer außerhalb eines FSME Risikogebietes (im Internet oft auch als „Zecken-Risikogebiet“ bezeichnet) wohnt, befindet sich dennoch in einem „Zeckenrisikogebiet“, da mindestens die Borreliose auch dort übertragen werden kann. Denn die Borreliose kann in allen Teilen Deutschlands auftreten und nicht nur regional begrenzt, wie dies für FSME der Fall ist. Hier finden Sie mehr Informationen über FSME und Borreliose.

Wegen der flächendeckenden und nicht nur regional begrenzten Risiken bei Borreliose sollte überall auf Zeckenschutz geachtet werden, der nicht nur in der Anwendung von Zeckenschutzmitteln besteht.

Zur Verdeutlichung dieser Argumente sollen noch mal die beiden folgenden Karten dienen.

Borreliose Risikogebiete
FSME Risikogebiete


Zeckenrisiko-Gebiete

Die FSME Risikogebiete und deren Veröffentlichung durch das Robert Koch-Institut (RKE) sind vor allem eine Empfehlung für die Bewohner und Besucher der betroffenen Regionen, sich gegen FSME impfen zu lassen. Darüber hinaus dient diese Information z.B. Ärzten, um sich in Bezug auf Diagnostik und Therapie auf die Patienten einzustellen bzw. sich für die kritische Würdigung der Symptomatik zu sensibilisieren.

Wenn diese Informationen im Internet und unter Nicht-Fachleuten diskutiert werden, mutieren die FSME Risiko-Gebiete mitunter zu Zeckenrisikogebieten. Selbst große und renommierte Tageszeitungen sprechen unkritisch und irreführend von Zecken-Risikogebieten und sorgen so dafür, dass Menschen sich in falscher Sicherheit wägen.

Das ist riskant. Die Tatsache, dass Sie nicht im FSME-Gebiet wohnen bewahrt nicht davor, von den flächendeckend vorhandenen, mit Borrelien infizierten Zecken gestochen zu werden.

Um es klar zu sagen: Zecken-Risikogebiet ist überall. Denn erstens gibt es überall Zecken und zweitens gibt es überall auch Zecken, die den Erreger der Borreliose übertragen können. FSME Risikogebiete sind allerdings noch vorwiegend im Süden Deutschlands und im südöstlichen Thüringen zu finden. Gegen diese Krankheit kann und sollte man sich impfen lassen.

FSME Risikogebiete

Insgesamt besteht laut Robert Koch-Institut ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in folgenden Regionen Deutschlands:

Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen als nördlichstes deutsches Risikogebiet.

Das Robert Koch-Institut veröffentlicht jährlich aktualisierte Karten, in denen die FSME Risikogebiete gekennzeichnet sind. Diese Karten sind aber nur ein Teil der ausführlichen Erläuterungen des RKI. Denn tatsächlich können die Karten nicht unterhalb der Kreisebene differenziert betrachtet werden, da die Meldepflicht von FSME-Erkrankungen nur auf Kreisebene besteht und die Fälle demnach auch nur auf Kreisebene erfasst werden. Da die Häufungen von, mit Erregern infizierten Zecken (sogenannte Herde) auch in sehr kleinen Gebieten auftreten, kann es in großen Kreisen mit einem insgesamt geringen Risiko vorkommen, dass in Teilen solcher Landkreise höhere Risiken bestehen, als dies die Karte auf Kreisbasis anzeigen kann.

Hier können Sie schnell selbst feststellen, ob Sie in einem FSME Risikogebiet wohnen oder ob Ihr Urlaubsziel in einem FSME Risikogebiet liegt.

Hier können Sie schnell selbst feststellen, ob Sie in einem FSME Risikogebiet wohnen oder ob Ihr Urlaubsziel in einem FSME Risikogebiet liegt.

PLZ:


Im Januar 2023 hat das RKI für den Zeitraum bis 2022 178 Kreise als FSME Risikogebiete klassifiziert.

Drei neue FSME Risikogebiete 2023

Nachdem im Jahr 2018 erstmalig ein Kreis in Niedersachsen als FSME-Risikogebiet ausgewiesen wurde, setzt sich dieser Trend Richtung Norden in diesem Jahr nicht weiter fort. Die meisten Risikogebiete liegen aber ohnehin noch vorwiegend in den südlichen Regionen Deutschlands.

Im Jahr 2023 kommen nun insgesamt drei neue Risikogebiete hinzu. Bis auf den Alle grenzen dabei an bereits bekannte Risikogebiete: Dies ist der , LK Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt und die zwei Kreise Bayern (LK Fürstenfeldbruck und SK München).

Damit sind Stand Janur 2023 in Deutschland 178 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert.

Robert Koch-Institut rät zur Aufmerksamkeit in ganz Deutschland.

Da auch in Bundesländern ohne FSME-Risikogebiete vereinzelt FSME-Erkrankungen beobachtet wurden, sollten Ärzte in ganz Deutschland bei Patienten mit entsprechenden Symptomen auch die Möglichkeit einer FSME-Infektion denken.

Das RKI berichtet zudem über stagnierende und niedrige Impfquoten in den Risikogebieten obwohl durch eine FSME-Impfung eine Erkrankung verhindert werden könne.

FSME Risikogebiete

Die Verteilung der Risikogebiete sieht daher aktuell folgendermaßen aus:

Mein Wohnort ist kein FSME Risikogebiet. Kann ich sicher sein, dass ich hier nicht von einer infizierten Zecke gestochen werde?

Nein, vereinzelte FSME-Fälle gibt es fast in ganz Deutschland. Vereinzelt bedeutet, dass diese Gebiete nicht als Risikogebiet ausgewiesen werden. Zwischen 2002 und 2022 wurden 191 solcher Fälle registriert. Ein Risikogebiet ist ein Gebiet mit erhöhter Wahrscheinlichkeit, von einer Zecke mit dem FSME-Erreger infiziert zu werden. Daher ist es ratsam, während der Zeckensaison unabhängig vom Wohnort oder Urlaubsort auf FSME-Symptome zu achten.

Fazit

Anhand der Karten zu den FSME Risikogebieten kann individuell abgeschätzt werden, ob eine FSME-Impfung sinnvoll ist. Auf jeden Fall sollten geeignete Zeckenschutzmittel verwendet werden.

Wegen der flächendeckend vorhandenen Risiken, mit Borreliose-Erregern infiziert zu werden, gegen die es keine Impfung gibt, sind ein wirksamer Zeckenschutz und die richtige Entfernung von Zecken zu empfehlen.



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